Die nackte Wahrheit – Warum Frauen realistischer sein sollten

Als ich noch klein war, bekam ich von meiner Mum oft einen Spruch zu hören, der sich aus dem Spanischen ungefähr wie folgt übersetzen lässt:

Die Sonne lässt dich nicht mit nur einem Finger verdecken.

Als Teenager dachte ich, ich hätte den Spruch bzw. seine Bedeutung endlich verstanden. Ich hielt mich für realistisch, klug und spätestens nach dem ersten Liebeskummer hatte ich meine Lektion gelernt.

Als Erwachsene musste ich erkennen: Ich hatte NICHTS begriffen.

So wie die meisten von uns…

Idealisieren wir Frauen mehr?

Im Allgemeinen lässt sich wohl sagen, dass jeder Mensch irgendwann in seinem Leben mal etwas oder jemanden idealisiert hat. Aber es ist wahr, dass Frauen aus verschiedenen Gründen dazu neigen, mehr zu idealisieren als Männer. Warum? Und worin liegt hierbei das Problem?

Was ist Idealisierung überhaupt?

Was ist Idealisierung? Im Grunde besteht Idealisierung darin, etwas oder jemanden über seine eigentlichen Eigenschaften hinaus zu verstärken, ihm Eigenschaften zuzuschreiben die er nicht besitzt. Man verleiht ihm eine Vollkommenheit, die er definitiv nicht besitzt.

Und warum idealisieren wir?

Die Frage ist relativ leicht zu beantworten. Wir schreiben jemandem Eigenschaften zu, die er nicht hat, weil wir in ihm die perfekte Ergänzung zu uns selbst sehen möchten. Obwohl ich selbst kein grosser Fan von Siegmund Freud bin, hat er zu diesem Thema mal etwas sehr spannendes gesagt:

“Das Objekt (der Liebe) wird als das eigene Ich des Subjekts behandelt, das beim Verlieben einen erheblichen Teil der narzisstischen Libido auf das Objekt überträgt, wobei sich zeigt, dass das Objekt dazu dient, ein ideales ICH zu ersetzen was sonst nicht erreicht wird”.

Einfacher ausgedrückt:

Die Idealisierung einer Person gibt uns das Gefühl, vollständiger und glücklicher zu sein und verleiht unserer Beziehung einen Sinn.

Und genau hier liegt der springende Punkt, warum Frauen mehr idealisieren als Männer.  Durch unsere Neurobiologie, unser Mitgefühl und auch durch unsere soziokulturell erlernten Vorlieben und Verhaltensmuster, legen wir viel mehr Wert auf Romantik. Wir wollen mehr als eine vernünftige Beziehung und tief im Inneren sehnen wir uns danach, unseren Seelenverwandten zu finden, die Person, die alles erfüllt, was wir schon immer wollten. Und wenn wir meinen sie gefunden zu haben, dann wird sie in unseren Köpfen zu dieser einzigartigen perfekten Person, für die wir sie gern halten würden.

Wo liegt das Problem? – Desillusionierung

Wenn es darum geht zu erkennen, dass jemand nicht unseren Erwartungen entspricht, sind Entäuschung und Frust enorm. Ich würde sogar sagen, dass es so gut wie unmöglich ist, sich von einer wirklichen Enttäuschung zu erholen. Enttäuschen heisst schliesslich nichts anderes als das wir getäuscht wurden/uns haben täuschen lassen und dieser Schleier nun weg ist. Man sieht nichts weiter als die nackte Wahrheit und die ist meist nicht so schön wie man es sich vorgestellt hatte. Darüber hinaus kann man den Schleier nicht einfach wieder zurückhängen und gut is…

Um uns selbst zu schützen, müssen wir lernen realistischer zu sein. Das Leben ist kein Märchen und Beziehungen sind nicht so, wie sie in den Liebesliedern dargestellt werden. Seien wir ehrlich: Wie stehen die Chancen, dass der Mensch an unserer Seite wirklich so unvollkommen ist, wie wir denken? Sind wir es denn selbst?

Man kann die Sonne nicht mit einem Finger verdecken.

Stattdessen sollten wir uns lieber in der Realität aufhalten, das JETZT geniessen, leben statt zu leiden und spüren statt zu idealisieren.

Kann ein Mann Feminist sein? 20 Dinge, die Männer für den Feminismus tun können

1. Lies Bücher von Frauen, schau Filme von Frauen und höre Musik von Frauen.

2. Sag nie wieder, dass Frauen noch nie etwas Wichtiges erfunden haben. Informier dich lieber besser…

3. Unterbrich Frauen nicht (besonders nicht am Arbeitsplatz). Du wirst nicht glauben, wie oft es uns passiert, dass man uns nicht zu Wort kommen lässt.

4. Unterbrich Männer, die eine Frau unterbrechen.

5. Glaube Frauen, wenn sie euch von ihren Erfahrungen erzählen. Vor kurzem wurde ein Video einer Frau in einem “Smartdress” veröffentlicht, das die Anzahl der Berührungen während einer Partynacht (ca. 40 mal pro Stunde) zählen konnte. Die Männer, die sich das Video ansahen, reagierten sehr überrascht über die Menge der unerwünschten Berührungen. Wie oft haben wir euch gesagt, dass wir ständig angetatscht werden?

6. Gib einer Frau keinen Ratschlag, den du für einen Mann nicht für angemessen hältst.

7. Kommentiere niemals den Körper einer Frau und berühr sie nicht einfach ohne dass sie dir eindeutige Signale sendet. Und schon mal gar nicht im Berufsalltag. Das ist absolut inakzeptabel!

8. Wenn sie nicht nach deiner Meinung gefragt hat, sag einer Frau mit kurzen Haaren oder kurzen Nägeln nicht, dass du lange Haare/lange Nägel bevorzugst. Auch Aussagen über fehlendes Makeup und Co. sind völlig unangebracht.  

9. Wenn du eine Frau siehst, die nachts allein unterwegs ist, komm ihr nicht zu nahe. Halte ein wenig Abstand oder wechsle den Bürgersteig.

10. Bezahle Frauen genauso viel wie Männern.

11. Gib deiner Tochter, was du deinem Sohn gibst. Nicht mehr und nicht weniger.

12. Hilf deiner Partnerin nicht im Haushalt. Mach die Hälfte und das war’s. Es ist auch dein Zuhause…

13. Wann immer du dir nicht sicher bist, ob du etwas Sexistisches sagst oder tust, mache den einfachsten Test, den es gibt: Ändere das Geschlecht in deinem Kopf. Plötzlich klingt es seltsam?

14. Wenn du dich entscheidest, ein Baby zu bekommen, tue nicht nur, was sie von dir verlangt. Du hast einen eigenen Kopf, um selbst zu denken. Die Läzchen oder die Fläschchen müssen gewaschen werden? Das siehst du auch selbst, oder?

15. Informiere dich gern ein wenig über Menstruation, PMS, Schwangerschaft, Geburtenkontrolle und den weiblichen Orgasmus. Es ist beeindruckend, wenn nicht sogar erschreckend, wie wenig Männer über diese Themen wissen…..

16. Nenne eine Frau niemals “hysterisch”. Erkundige dich über den Begriff, bevor du den Mund aufmachst.

17. Weigere dich nicht, mit Frauen auszugehen, die mehr Geld verdienen als du.

18. werde nicht wütend oder nimm es persönlich, wenn Frauen Kommentare über Männer mit schlechtem Verhalten abgeben. Es gibt eine Menge von ihnen da draußen und das bedeutet nicht, dass du einer von ihnen bist.

19. Sei ein gutes Beispiel. Sowohl für deine Kinder und Neffen, als auch für deine Freunde, Kollegen und sogar für deinen Vater. Eine Person kann viel tun… JEDER Mensch hat mindestens einen seltsamen Freund, der mehr als einmal einfach übertreibt. Wie oft hast du das selbst wahrgenommen aber nichts gesagt?

20. Danke den Feministinnen für das, was sie für diese Welt tun. Diese Veränderung bedeutet nicht nur eine Verbesserungen für uns Frauen. Der Mann befreit sich allmählich von dem auf ihm lastenden Druck. Eins muss uns allen bewusst werden: Im Team sind wir einfach stärker!!!

Instagram und die Sexualisierung unserer Gesellschaft

Oder: Warum zeigt diese Generation so gern ihren Arsch auf Social Media?

Sorry für diese klaren Worte ihr Lieben, aber es ist einfach besorgniserregend, was heutzutage abgeht. Junge Mädels (oft U18) räkeln sich im Bikini vor der Kamera und alle finden`s normal. Aber was steckt wirklich dahinter? Warum empfinden so viele Frauen (und auch der ein oder andere junge Mann) das Bedürfnis sich vor der Welt zu entblößen? Instagram und die Sexualisierung unserer Gesellschaft…

Und noch ein Selfie

Vor ein paar Wochen war ich mit ein paar Mädels aus der Nachbarschaft on Tour (alle zwischen Anfang und Mitte zwanzig) und was ich zu sehen bekam, gewann mir nicht nur das ein oder andere Schmunzeln sondern auch das ein oder andere Kopfschütteln ab.  Die Ladies schienen sich mehr mit ihren Handys zu befassen als mit ihren Freundinnen.

UND NOCH EIN SELFIE! Und wieder ein spitzer Mund und zusammengedrückte Brüste für die Kamera… „Also mal ganz ehrlich: Was soll der Quatsch?“ rutschte es mir raus. „Warum genießt ihr nicht einfach die Party? Warum ist denn jetzt in diesem Moment Instagram wichtiger als Trinken und Tanzen? Und überhaupt – warum muss denn immer der Ausschnitt oder der Hintern im Vordergrund stehen?“. Alles mit einem Augenzwinkern natürlich. Daraufhin bekam ich stolz die Profile gezeigt, die vielen Likes, die Followerzahlen und natürlich die aufreizenden Bilder, die dafür verantwortlich waren.

Weil ich meinen Körper mag.

Auf meine Frage hin, warum sie diese Art von Bildern posten, bekam ich von mehrere Mädchen die gleiche Antwort: Weil ich meinen Körper mag. Ich erklärte ihnen, dass ich meinen Körper auch mochte. Sehr sogar. „Ich find mich selbst zum Anbeißen“ (Sorry!!!), erklärte ich. „Allerdings schicke ich diese Pics nur meinem Freund. Ich will auf gar keinen Fall, dass jemand anderes sie sieht. Jetzt mal ganz ehrlich und ohne Wenn und Aber: Warum ist das bei euch anders?“

Eines der Mädchen antwortete mir, dass sie sehr hart im Fitnessstudio für ihren Körper arbeitete und dass sie wollte, dass Andere dies zu schätzen wissen. „Aber dann veröffentlichst du diese Bilder nicht weil du deinen Körper magst, sondern weil du willst, dass er anderen gefällt bzw. von ihnen wahrgenommen wird“, gab ich zu bedenken. Ein anderes Mädchen gestand mir, dass sie als Kind pummelig gewesen war und sich heute pudelwohl in ihrer Haut fühlte. „Ich will dass diejenigen, die mich früher aufgezogen haben, heute vor Neid platzen. Ein drittes Mädchen erzählte mir etwas von der ständigen Posts der Models auf Instagram: „Ich schätze wir stehen irgendwie im Wettbewerb mit diesen Frauen und möchten in den Augen der Männerwelt nicht gegen sie abstinken. Wir möchten zeigen, dass wir mit der richtigen Kleidung und Pose genauso sexy aussehen…“.

Auch am darauffolgenden Tag dachte ich noch lange über die Worte dieser Mädchen nach…

Warum sind Social Media so schädlich?

Eifersucht in Partnerschaften, Konkurrenzverhalten und Unsicherheiten bei Jung und Alt. So viel steht fest. Die Schilderungen der jungen Frauen haben alle gemeinsam, dass sie in irgendeiner Form versuchen, in einer Welt voller ultrafitter Supermodels nicht völlig unterzugehen. Der virtuelle Zuspruch schenkt ihnen Selbstvertrauen und dafür zeigt man gerne den einen oder anderen Zentimeter Haut oder auch mehr.

Abgesehen davon schaden Social Media bzw. die überzogene Nutzung auch der Kommunikation und der Empathiefähigkeit. Hast du die Story deiner Freundin überhaupt richtig mitbekommen? Hast du den Klang ihrer Stimme oder ihr Stirnrunzeln wahrgenommen oder warst du wieder damit beschäftigt, auf deinen Bildschirm zu schauen? Psychologen haben sogar einen eigenen Namen dafür für dieses Neuzeitphänomen und nennen es “Fear of missing out” – die Angst etwas zu verpassen.

Ja, soziale Netzwerke schaden uns, und wir sind uns der Konsequenzen oft nicht bewusst

Ich möchte sehr deutlich sein: Ich denke, viele junge Mädchen sind sich nicht bewusst, dass sie es eines Tages nicht so berauschend finden werden, dass sämtliche Arbeitskollegen, Kunden und Vorgesetzte ihren nackten Hintern begutachtet haben (dasselbe gilt auch für die heißen Bildchen  der Männerwelt mit angespannten Bauchmuskeln und Co.) und ja, Kollegen und Vorgesetzte suchen einander auf Facebook und Co. um zu wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Mehr Haut für mehr Likes?

Die Idee hinter Social Media war ursprünglich die Kommunikation zu Menschen trotz Alltagshektik und räumlicher Trennung aufrechtzuerhalten. Man sollte z.B. wissen können, wo der alte Schulkamerad oder die Cousine grad im Urlaub war (sofern diese das wollten). So weit so gut.

Das Blatt beginnt sich allerdings zu wenden, wenn plötzlich der Bildschirm und die Menschen auf der anderen Seite der Leitung wichtiger werden als der Ort oder die Personen in deren Begleitung wir uns befinden. Wenn die Profile öffentlich und die Bilder immer anzüglicher werden nur um mehr und mehr Likes zu erhaschen. Hättest du dieses Foto auch an deine Tante geschickt? Nein? Wie kommst du dann darauf, dass du es mit der ganzen Welt teilen solltest? Du bist kein Unterwäschemodel und wirst nicht dafür bezahlt, deinen Körper in dem neusten Hunkemöller-Set vor der Kamera zu drehen und zu wenden? WAS BRINGT DIR DANN DIESER LETZTE POST?

Instagram und die Sexualisierung unserer Gesellschaft

Jeder spricht immer nur von Pornos und ihren negativen Begleiterscheinungen für unsere Jugend. Aber was ist mit der nackten Haut auf den Werbeanzeigen, im TV und vor allem in den sozialen Netzwerken?

Versteht mich nicht falsch, ich mag nackte Haut, sehr sogar. Jeder der mich kennt weiss, dass ich , wenn es nach mir ginge den ganzen Tag nackig durch die Gegend springen würde. Das ändert allerdings nichts an meiner Auffassung, dass Sinnlichkeit ein Teil unserer Intimsphäre ist und nicht ins Internet gehört. Instagram bzw. seine Nutzer scheinen das allerdings oft anders zu sehen und ihr wisst ganz genau was ich meine…

Auch interessant…

Laut der Studie einer niederländischen Universität (derzeit leider nur Sekundärquelle auf Spanisch verfügbar) haben Menschen, die sich als besonders selbstbewusst und sexy in sozialen Netzwerken präsentieren, ein deutlich niedrigeres Selbstwertgefühl und benötigen die Zustimmung Anderer um sich attraktiv zu fühlen. Meist handelt es sich um Menschen die mit Einsamkeit und Verlustängsten zu kämpfen haben…

aben Menschen, die sich als besonders selbstbewusst und sexy in sozialen Netzwerken präsentieren, ein deutlich niedrigeres Selbstwertgefühl und benötigen die Zustimmung Anderer um sich attraktiv zu fühlen. Meist handelt es sich um Menschen die mit Einsamkeit und Verlustängsten zu kämpfen haben…

Schlusswort

Meine Intention ist es wirklich nicht, irgendjemandem auf den Schlips zu treten. Ich möchte zum Nachdenken anregen und insbesondere den jungen Mädchen dort draußen eine Message hinterlassen:

Du hast es definitiv nicht nötig, dass die irgendein Idiot unter deine Bilder schreibt, wie nice er deinen Hintern findet… Glaub mir. Du bist so viel mehr als bloß eine hübsche Verpackung!  

Ich bin 30 Jahre alt und ich liebe es!!!

„Bald ist es aus mit der Jugend“ oder „Der Spaß ist vorbei und der Ernst des Lebens fängt an“ – Sätze, die ich in den letzten Monaten mehrmals zu hören bekommen habe.

Du bist 30 und hast keine Ahnung wo du in den nächsten 5 Jahren hinmöchtest? Du bist 30 und hast noch keinen Ring am Finger?

DREIßIG DREIßIG DREIßIG. Eine Zahl die scheinbar bei vielen Menschen dort draußen den Unterschied ausmacht. Einige wollten in dem Alter bereits eine Familie gegründet haben. Andere wollten längst die Karriereleiter aufgestiegen sein, studieren aber immer noch.

DREIßIG. – Psst. Ich verrate dir ein Geheimnis. DREIßIG zu sein ist gar nicht mal so übel.

Ich bin 30 und ich liebe es. Warum?

Wir sind großartig.

Frauen in den 30ern sind einfach großartig. Wir haben vielleicht das ein oder andere Kilo oder die ein oder andere Falte mehr als in den 20ern. Aber was macht das schon? Das schönste an uns ist unser Lachen, unsere Ausstrahlung, unser Charakter und unsere Selbstsicherheit. Und davon haben wir mehr als je zuvor.

Wir sind sexy.

Ein junger Mann sagte mir vor ein paar Wochen: „Was für ein gefährliches Alter.“ Natürlich bin ich stutzig geworden und habe ihn gefragt was er damit meine. „Frauen in deinem Alter haben die größte Auswahl ever. Ihr verdreht Männern zwischen 20 und 50 den Kopf. Wir haben gar keine Chance!!!!“. – Wohl eines der lustigsten und charmantesten Komplimente, die ich jemals zu hören bekommen habe. Und das Beste daran: Der Kerl hatte absolut Recht! Mit 30 sind wir keine jungen unsicheren Dinger mehr, die nicht wissen was sie wollen. Wir sind attraktiv, selbstbewusst und tun das, wozu wir Lust haben.

No more Drama

Vor ein paar Wochen hab ich mit einer Freundin telefoniert und da kam das Thema Drama auf den Tisch. Mit dreißig scheint alles einfacher zu sein, nicht? Wir legen weniger Wert auf Unsinn, wir regen uns nicht mehr so leicht auf und vor allem erkennen wir viel schneller, dass vieles es gar nicht wert ist, ein großes Ding draus zu machen. No more Drama –  Jott sei Dank!!!!

Wir gönnen uns mehr.

Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, dann gebe ich zu, dass ich Spaß hatte. Ja. ABER – den habe ich heute auch und der Unterschied ist: Heute kann ich mir Dinge leisten (sowohl finanziell als auch von der Zeit her), die damals nicht gingen. Kein schlechtes Gewissen mehr wegen der Party am Samstag trotz Klausur am Montag, kein Stundenlanges Überlegen ob der Film jetzt wirklich die acht Euro im Kino wert ist. Wir sind freier und das zu gönnen, was uns Freude bereitet und Ende.

Ich könnte noch stundenlang so weiter machen, Mädels. Im Ernst. Wenn ihr also auch dreißig Jahre alt seid, genießt es und seid glücklich!!!! Wir sind jung, wir sind frei, wir können alles haben, was wir wollen!!!

Fallen dir weitere Gründe ein, warum wir es lieben 30 zu sein? Teile sie in einem Kommentar!

Wenn Frauen in einer Beziehung gefangen sind, die sie zerstört – Toxic Relationships

Wenn Frauen in einer Beziehung gefangen sind, die sie zerstört, fällt es ihnen meist schwer, sich dies selbst einzugestehen. Der folgende Text ist im Original (spanisch) von meiner Freundin Belén, die ihre Geschichte mit uns teilt, um Frauen in aller Welt vor den Konsequenzen einer ungesunden Beziehung zu warnen.

An erster Stelle stehe ich!

Ich war vor einigen Stunden aus dem Süden zurückgekehrt und hatte zwei Koffer mitgebracht; der eine war voll mit Kleidung und der andere mit Wunden, Schlägen und Misshandlungen verschiedenster Art und Weise. Den zweiten Koffer wollte ich ins Leere werfen, ihn tief im Ozean versenken. Ich konnte und wollte diese Last nicht mehr tragen.

Ich war 10 Kilo leichter, mein Gesicht abgemagert, meine Knochen sichtbar. Alles, was ich aß, wollte ich wieder hochwürgen, manchmal kam Blut aus meinem Zahnfleisch. Ich hätte schwören können, dass ich langsam sterbe. Ich hörte auf, meine Freunde zu sehen, ich zog mich nicht mehr so an wie früher, ich lächelte nicht mehr und das Licht in meinen Augen wurde immer dunkler.

Ich baute immer wieder auf meine Beziehung, egal was passierte, ich liebte dich mehr als alles andere, ich gab mich selbst auf. Obwohl ich wusste, dass ich langsam versank, obwohl ich wusste, dass der Sturm eines Tages kommen würde, blieb ich bei dir. Was war um uns geschehen? Wann war der Faden, das Geflecht aus Respekt, Liebe und Vertrauen gerissen?

Ich saß in einem Loch in dem es keinen Frieden gab, nicht für mich. Kein Licht, kein Lachen, denn die Traurigkeit und Verzweiflung war stärker als die Freude. „Niemals wird sich etwas ändern“ – hatte ich gedacht. „Niemals“. Und es war mir egal. Ich hatte bereits das Handtuch geworfen. Ich kümmerte mich um nichts mehr, die Tage vergingen und mit jedem Morgengrauen hörte ich ein Stück weiter auf zu existieren.

Niemand würde erkennen, was mit mir geschah

Es kamen die Schläge, die blauen Flecken. Ich verdeckte sie unter langer Kleidung. Niemand würde erkennen, was mit mir geschah, niemand bemerken, wie ich stumm um Hilfe schrie, niemand von dem Albtraum wissen, in dem ich lebte.

Als wir uns das letzte Mal sahen, wusstest du nicht, dass ich dich verlassen würde. Die letzte Nacht, die wir verbrachten, den letzten Kuss, das letzte „bis bald“. Bei allem Schmerz den ich empfand als ich ging, wusste ich, dass es sein musste, dass die Zeit gekommen war. Ich hatte beschlossen zu gehen um zu leben, um glücklich zu sein.

Es war ein „Auf Nimmerwiedersehen“. Ich war mir bewusst, dass mir Nächte bevorstanden, die nicht einfach werden würden. Stunden in denen ich an dich denken und deine Nähe vielleicht sogar vermissen würde. Aber ich stand an erster Stelle.  

Heute…

Heute bin ich stärker als je zuvor, meine Augen haben ihr Leuchten wiedergefunden, meine Lippen ihr Lächeln. Ich habe Lust zu leben, bin voller Energie. Ich bin gefallen um wieder aufzustehen. Mit Sicherheit werde ich noch das eine oder andere Mal in meinem Leben fallen. Aber heute weiß ich, dass ich die Kraft haben werde mich selbst wieder aufzurichten. Ich verspreche mir selbst, mich zu lieben und zu respektieren, nie wieder zu schweigen, zu lachen und zu leben. Und vor allem sage ich mir immer wieder: An erster Stelle stehe ich!  

                                                                                                                                                  BELUGENSO

Vielleicht möchtest du auch einen Blick in meinen Artikel “Tut Liebe wirklich weh?” werfen.

Hilfe, ich bekomme keinen hoch!

Heute habe ich wieder einen ganz besonderen Gastbeitrag für euch, der nicht nur aber auch an meine männlichen Leser gerichtet ist. Viel Spass damit!

Tipps zum Umgang mit Erektionsproblemen

„Erektionsprobleme? Ja, ich habe sie!“ So oder so ähnlich sollten alle Männer auf ihren schlaffen Penis reagieren. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Viele Männer, die unter einer erektilen Dysfunktion leiden verstecken sich hinter Selbstvorwürfen und Zweifeln. Dabei ist eine ärztliche Untersuchung und der offene Umgang mit den Problemen wichtig.

Seit Anfang des Jahres habe ich eine neue Freundin. Alles scheint perfekt. Wir teilen die gleichen Interessen und Werte, wir unternehmen viel und lachen häufig. Nur im Bett klappt es nicht. Zumindest bei mir nicht. Schon bei unserer ersten gemeinsamen Nacht bekam ich keine Erektion. Das kann durchaus am Alkohol gelegen haben. Dachte ich mir. Bis ich beim zweiten Versuch wieder Schwierigkeiten hatte. Diesmal nüchtern.

Zack! Da waren sie. Die Selbstvorwürfe und Zweifel. Sätze wie „Was stimmt nicht mit mir?“ und „Oh Gott ist das peinlich“ durchquerten meinen Kopf. Ich fühlte mich schlecht, verunsichert und schuldig. Ich sagte meiner Freundin, dass es mir Leid tue und ich auch nicht wüsste, woran es liegt. Sie reagierte gelassen, lächelte mich an und küsste mich. Ein wahrer Liebesbeweis.

Was sind die Ursachen?

Doch damit war mein Erektionsproblem nicht gelöst. Ich grübelte tagelang. „Wieso bekomme ich keinen hoch? Woran kann das liegen?“ Schließlich ging ich zum Arzt. Der erklärte mir, dass es viele Gründe dafür gibt, keinen steifen Penis zu bekommen. Stress. Beziehungsprobleme. Alkohol und Nikotin. Diabetes oder eine Unterfunktion der Schilddrüse. In einigen Fällen können erektile Probleme sogar Vorboten eines Herzinfarkts sein. Doch keine Panik. In den meisten Fällen stecken gerade bei jungen Männern psychosomatische Ursachen dahinter.

In meinem Fall ist es ziemlich eindeutig. Schon seit längerer Zeit bin ich in meinem Job sehr unzufrieden. Der dadurch entstehende Dauerstress ist vermutlich der Grund für meine fehlende Lust im Bett und die erektilen Probleme. Gleichzeitig kann eine Mangelernährung als Ursache nicht ausgeschlossen werden.

Wie damit umgehen?

Ich habe vom Arzt Tabletten verschrieben bekommen. Die helfen. Und haben kaum Nebenwirkungen. Klar ist das Problem damit nicht aus der Welt, aber fürs Erste habe ich wieder Spaß im Bett. Und meine Freundin auch. Eine Langzeituntersuchung steht dennoch bevor. Nach meinen anfänglichen Selbstzweifeln gehe ich nun entspannter mit der Situation um. Ich kenne die vermeintlichen Gründe und habe die Unterstützung meiner Freundin.

Aus meiner Erfahrung heraus rate ich deshalb allen Betroffenen: Cool bleiben. Es ist normal immer mal wieder Erektionsprobleme zu haben. Treten sie jedoch häufiger auf, solltet ihr unbedingt zum Arzt gehen. Es ist keine Schande. Auch wenn es sich unangenehm anfühlt. Für den Urologen ist das das Tagesgeschäft. Nur er kann euch fachmännisch untersuchen und abklären, ob eine ernsthafte Erkrankung hinter dem schlaffen Penis steckt. Redet zudem offen und ehrlich mit eurem Partner oder eurer Partnerin über die Probleme. Sollten psychosomatische Ursachen festgestellt werden, entspannt euch. Beispielsweise bei einem heißen Bad oder in der Sauna. In akuten Fällen könnt ihr eine Psychotherapie in Erwägung ziehen. Auch das ist keine Schande.

Autor: John Flender

Glaubenssätze und wie sie unseren Alltag beeinflussen

All das, was wir Tag für Tag von uns geben und für die Realität halten, ist im Grunde genommen nichts weiter als unsere persönliche Sicht der Dinge. „Ich hab mega lange geschlafen“ – Wie lang denn nun und bedeuten 8-9 Stunden für jeden Menschen gleich viel? „Du schaust ständig auf dein Handy!“ – Was bedeutet ständig? Vier, fünf Male am Tag oder eher in der Stunde? Was für den Einen viel bedeutet, ist für den Anderen nicht einmal der Rede wert.

Unsere Sicht der Dinge hängt wiederum von einer ganzen Reihe an Faktoren ab, z.B. unserer Erziehung, unseren Erfahrungen, unserer Persönlichkeit. Doch einen ganz wesentlicher Aspekt, haben nur die Wenigsten auf dem Schirm: die eigenen Glaubenssätze.

Was sind Glaubenssätze?

Mit Glaubenssätzen meine ich Dogmen, Grundannahmen, Ansichten, die tief in deinem Geist bzw. in deiner Gedankenwelt verwurzelt sind und für dich der Wahrheit entsprechen. Glaubenssätze sind dafür verantwortlich, wie du dein Umfeld bewertest und auf Ereignisse reagierst, sie bestimmen also deine Sichtweise der Realität.

Was gibt es für Glaubenssätze?

Es gibt die positiven, motivierenden und antreibenden Glaubenssätze sowie die negativen und limitierenden. Einschränkende Glaubenssätze können z.B. wie folgt lauten: „Ich kann das nicht“, „Ich hab keine Zeit“, „Ich verdiene es nicht“. Jeder von uns verbirgt in seinem Inneren Sätze die unsere Sichtweise beschränken, uns nicht weiterkommen lassen, die Frage ist nur ob wir dazu in der Lage sind diese Glaubenssätze als solche zu identifizieren und ob wir an ihnen arbeiten möchten oder nicht.

Wenn ich die Augen schließe und  über mich selbst nachdenke…

Natürlich habe auch ich negative Grundannahmen, die mich einschränken. Ein Beispiel ist die Annahme, dass ich alles schaffen MUSS was ich mir vornehme und nicht versagen DARF. Personen mit Versagensängsten bewerten sich selbst anhand ihrer Leistungen. Völliger Blödsinn, dessen bin ich mir JETZT bewusst (dafür bedurfte es allerdings erst der Selbstreflektion) und kann daran arbeiten. „Ich muss jedem gefallen“ – ein weiterer Glaubenssatz den ich vor einiger Zeit in mir entdeckt hab. Ich hatte Angst von Anderen verurteilt und/oder abgelehnt zu werden und habe lieber eigene Gefühle runtergeschluckt anstatt bei meinen Mitmenschen anzuecken. Ja, sich selbst so genau unter die Lupe zu nehmen ist nicht immer angenehm. Wenn man sich allerdings traut und ein bisschen Zeit investiert, zahlt es sich aus. Wir lernen, uns selbst und unsere Mitmenschen besser zu begreifen, und was kann es besseres geben als die eigene Zufriedenheit und ein harmonisches Miteinander?! 

Eifersüchtig auf die/den Ex?

Eifersüchtig af den Ex-Partner zu sein, bedeutet sich in der Vergangenheit zu verlieren. Warum wir es trotzdem tun und woran wir denken sollten, wenn es mal wieder soweit ist…

Wer kennt es nicht?

Der oder die Ex ist mal wieder Gesprächsthema. Warum? Ein Anruf, eine Whatsapp oder sogar eine einfache Erinnerung reichen bereits aus und schon wieder wird über diese eine Person gesprochen, die wir doch eigentlich längst vergessen haben wollten. Was zum Donnerwetter hat das zu bedeuten? Warum kommt immer wieder ihr/sein Name auf den Tisch? Und vor allem: Muss das sein?

Eifersüchtig auf die Vergangenheit

Um zu verstehen, warum wir dem Ex-Partner so viel Bedeutung zumessen, sollten wir uns bewusst werden, dass es uns grundsätzlich gar nicht um diesen Menschen geht, sondern um das, wofür er steht. Nämlich? Die Vergangenheit unseres Liebsten und die Tatsache, dass er irgendwann einmal ohne uns und mit jemand anderem glücklich und zufrieden war. Der Gedanke daran versetzt uns einen Stich, weil sie unsere eigene Bedeutsamkeit herunterschraubt und uns das Gefühl gibt austauschbar zu sein.

Ja aber dass der Partner eine Vergangenheit hat ist doch etwas völlig Normales, oder? Natürlich! TROTZDEM lässt sich immer wieder beobachten, wie Menschen sich wegen der/des Verflossenen in die Haare bekommen.

Was vorbei ist, ist vorbei …

Das gilt sowohl für unseren Partner als auch für uns. Wenn wir uns selbst dabei erwischen, immer wieder an unseren Ex zu denken oder sogar von ihm zu sprechen, sollten wir uns vielleicht Gedanken machen ob das unserem Freund/unserer Freundin gegenüber so fair ist und sich dieser/diese vielleicht unwohl dabei fühlen könnte ständig mit seinem Vorgänger konfrontiert zu werden. Was vorbei ist, ist vorbei und wenn wir uns in der Vergangenheit bewusst gegen eine Person entschieden haben, dann muss diese in unserer Gegenwart auch keine Rolle mehr spielen.

Umgekehrt sollten wir allerdings auch in der Lage sein, bewusst zu reflektieren was ins uns vorgeht und dass der oder die Verflossene wesentlich weniger Bedeutung hat als wir dieser mit unserem Verhalten zumessen. Vergangenes ist vorbei und die Gegenwart ist das hier und jetzt, mit UNS an seiner/ihrer Seite. Also Schluss mit den Eifersüchteleien…

Menschenkenntnis oder Vorurteile?

Warum keine Vorurteile zu besitzen nicht bedeutet, dass es dir an Einschätzungsvermögen mangelt und umgekehrt –

In der Vergangenheit durfte ich mir ab und zu mal anhören, dass ich kein Urteilsvermögen hinsichtlich Menschen besitze. Warum? Weil ich mit absolut Jedem ins Gespräch komme und dabei nicht danach unterscheide, ob jemand einen vertrauenswürdigen Eindruck macht oder nicht.

Urteilsvermögen, Menschenkenntnis oder Vorurteile

Die Frage ist doch: Bedeutet diese Verhaltensweise einen Mangel an Menschenkenntnis oder gar Urteilsvermögen? Was bedeuten diese Begrifflichkeiten eigentlich und wie wichtig sind sie in unserem sozialen Miteinander?

Urteilsvermögen, Urteilsfähigkeit oder Urteilskraft ist das Vermögen, sich ein eigenes Urteil zu bilden. „Vermögen“ heißt dabei die Möglichkeit als Fähigkeit und Können. „Urteil“ bezeichnet die korrekte Einordnung einer Situation oder eines Sachverhaltes und ist eine Voraussetzung auf Rationalität gegründeten Handelns. Ein vermindertes, eingeschränktes Urteilsvermögen ist insofern eine Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten.

Wenn ich also nicht dazu in der Lage bin, einen Sachverhalt zu analysieren und daraus meine Schlüsse zu ziehen, mangelt es mir an Urteilsvermögen. Ist dies der Fall, wenn ich mich dazu entscheide, mit einer Person zu sprechen, die ggf. von Anderen ignoriert wird? Ich denke nicht.

Menschenkenntnis

Menschenkenntnis ist die Fähigkeit, das Verhalten oder den Charakter von Menschen aufgrund eines ersten Eindrucks richtig einzuschätzen, zu erkennen und zu beurteilen, und vorherzusagen wie sie denken und wie sie handeln werden. Entscheidende Faktoren für diese Fähigkeit sind Lebenserfahrung, Intuition und Intelligenz. Menschenkenntnis ist nicht angeboren, sondern man erwirbt sie durch den häufigen Umgang und die Erfahrung mit vielen unterschiedlichen Menschen.

In diesem Kontext betrachtet ist Menschenkenntnis eine bestimmte Form von Urteilsvermögen, allerdings bezogen auf Personen und erweitert um einige Faktoren wie z.B. „persönliche Erfahrungen“ und „soziale Intelligenz“.

Bei aller Menschenkenntnis darf man allerdings eins nicht vergessen: Menschen sind Individuen und auch wenn wir weniger einzigartig sind, als wir selbst denken, spielen bei unseren Verhaltensweisen oft eine ganze Reihe von Faktoren wie z.B. die aktuelle Tagesform, eigene Erfahrungen oder gar hormonelle Einflüsse eine große Rolle. Einen ausgeprägten Erfahrungsschatz und gute Menschenkenntnis zu besitzen bedeutet also nicht zwangsläufig IMMER richtig zu liegen…


Urteilsvermögen ist für unseren Alltag so wichtig wie die Luft zum Atmen. Wir brauchen es, um uns selbst nicht in Gefahr zu bringen, Geschäfte abzuschließen und und und… Menschenkenntnis ist ein „nice to have“ und hilft uns dabei, uns mit den „richtigen“ Personen zu umgeben, mehr aber auch nicht.

Genau an dieser Stelle kommt die dritte Begrifflichkeit – das Vorurteil – ins Spiel. Vorurteil heißt ein Urteil, das einer Person, einer Gruppe, einem Sachverhalt oder einer Situation VOR einer gründlichen und umfassenden Untersuchung, Abklärung und Abwägung zuteilwird, ohne dass die zum Zeitpunkt der Beurteilung zur Verfügung stehenden Fakten verwendet werden. Es gibt negative und positive Vorurteile. Meist ist ‘Vorurteil’ negativ gemeint und wird auch so verstanden, wenn nicht ausdrücklich „positiv“ als Eigenschaft vorangestellt wird. Vorurteile gibt es in allen Gesellschaften und allen gesellschaftlichen Gruppen, Klassen und Schichten mehr oder weniger ausgeprägt.

Auch Vorurteile können uns schützen, vor negativen Erfahrungen bewahren etc., müssen sie aber nicht.Umgekehrt bedeuten Vorurteile aber auch nicht, dass wir Menschenkenntnis besitzen oder gar ein besseres Urteilsvermögen als andere.

Meine persönliche Meinung zum Thema: Wer Vorurteile hat und sich von diesen leiten lässt, verpasst etwas, nämlich die Möglichkeit eigene Erfahrungen zu machen, ob positiv oder negativ. Bezogen auf die anfängliche Frage nach dem eigenen Urteilsvermögen dürfte ich hoffentlich eins deutlich gemacht haben: Sich nicht an Äußerlichkeiten aufzuhalten, bedeutet nicht einen Mangel an Urteilsvermögen (ein oft falsch verwendeter Begriff). Auch die Menschenkenntnis ist davon nicht zwangsläufig betroffen (auch dieser Begriff wird oft falsch verwendet). Wenn ich mit Personen interagiere, die von anderen vielleicht gemieden werden, verzichte ich bewusst auf Vorurteile und öffne mich für EIGENE Eindrücke und Erfahrungen.   

Was meint ihr?

Ich bin einzigartig und du?

“Nein, ich bin nicht so wie alle Anderen” -”Ich bin etwas Besonderes” – Sprüche, die wir alle schon mal gehört und die meisten von uns auch schon mal gesagt haben. Jeder von uns möchte etwas Besonderes sein, etwas anders machen als Andere. Aber warum ist das so? Woher kommt dieses Streben nach Unterscheidung von der Masse? 

Gesellschaftlicher Druck

Wenn wir nicht besser, schneller oder kreativer sind, als alle Anderen, gehen wir unter. Oder zumindest ist es das, was wir denken. In einer Welt, in der so ziemlich jeder einen Studienabschluss, Fremdsprachenkenntnisse und Erfahrungen in verschiedenen Branchen mitbringt, müssen wir versuchen, uns zu behaupten. Das Konkurrenzdenken unserer Gesellschaft ist förmlich greifbar. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Wer hat die coolsten Hobbies? Wer macht am meisten Sport? Wer kennt die aktuellsten Bands und wer hat die spannendsten Bettgeschichten zu erzählen? Der Mensch liebt es, sich mit Anderen zu messen, nicht umsonst gibt es so viele Wettbewerbe. 

Abheben vom Einheitsbrei

Wenn wir nun nicht darauf aus sind, der beste Sportler unseres Jahrgangs oder der erfolgreichste Geschäftsmann unseres Freundeskreises zu sein, dann wollen wir zumindest nicht im Einheitsbrei unserer Gesellschaft untergehen, oder? Natürlich nicht. Was wir dabei allerdings manchmal vergessen: Es gibt über 7,6 Milliarden Menschen auf dieser Welt. Wie hoch ist die Wahrscheinichkeit, dass niemand dieselben Dinge tut, denkt oder leiden kann wie wir? Hinzu kommt, dass wir doch angeblich sechs bis sieben Doppelgänger haben. 

Der Mensch ist also weitaus weniger einzigartig, als er denkt. 

Na und?

Konzentrieren wir uns also weniger darauf, was uns ggf. von Anderen unterscheidet, besser oder schlechter macht. Wir müssen uns nicht mit den Menschen in unserem Umfeld vergleichen. Im Gegenteil! Das Streben nach Besondereit entspringt einzig und allein unserem Ego und führt uns zu nichts. Wenn wir stattdessen unsere Energie darauf kozentrieren, glücklich zu sein und das zu tun, was wir wirklich möchten, kommen wir wesentlich weiter..