Heisse Fantasien vom Nachbarn? Völlig Ok!

Ein nettes Lächeln vom Verkäufer, ein Kompliment vom Kellner oder auch einfach nur der Anblick des hübschen Nachbarn, der die Hecke schneidet und ZACK! – Die Frühlingsgefühle sprudeln über…

Muss ich nun etwa schlechtes Gewissen gegenüber meinem Partner haben?


WOHL KAUM!

Ganz ehrlich: Männer tun es doch auch! Ob bei den wöchentlichen oder gar täglichen Schmuddelfilmchen (was nicht heisst, dass uns diese nicht auch gefallen würden…) oder auch bei unseren gemeinsamen Schäferstündchen. Wer meint, er schliesse die Augen ausschliesslich aus Genuss, der irrt sich wohl. Ganz schnell kommen hier die Bilder der hübschen Arbeitskollegin oder der besten Freundin der Schwester ins Spiel. Müssen wir uns deswegen Sorgen machen? Solange es nur bei der Fantasie bleibt, bestimmt nicht. Es handelt sich lediglich um eine kleine Unterstützung! Einen Lust-Booster – Mehr nicht! 

Ausserdem könnt ihr das Ganze auch mal aus einer anderen Perspektive sehen, Mädels:

Was er darf, dürfen wir auch!

Also ran an die Fantasie! MIT WEM wolltet ihr schon immer mal, durftet aber nicht? Euren Gedanken sind keine Grenzen gesetzt! Ihr werdet sehen, was das für einen Spass machen kann!!!

Die Schuld hat die Biologie? So ein Unsinn!

Wie oft hört man den Kommentar, dass es in der Natur des Mannes liegt, untreu zu sein?! Vielen Männern zufolge (mal mehr und mal weniger wissenschaftlich interessiert) ist es ihrer Natur nach vorbestimmt, zu versuchen, sich mit möglichst vielen Weibchen zu paaren, um die Spezies zu erhalten.

Jungs! Lassen wir mal den Spass beiseite und konzentrieren uns auf eine kurze aber sinnvolle Analyse:

1. Was ist mit den Frauen?
Denkt ihr wirklich, uns ginge es nicht genauso? Bei den ganzen Schnittchen die dort draussen rumlaufen, fällt es AUCH UNS manchmal schwer, die Füsse still zu halten und artig zu bleiben! Denkt ihr vielleicht, dass ihr die Einzigen seid, die gerne mal nach links und rechts schauen? Und wenn wir schon mal beim Thema sind: wenn wir “Ernst machen” würden, dann könnten wir wesentlich schneller und intelligenter zum Ziel gelangen, als jeder Mann!

2. Warum das Argument “Biologie” zweigleisig ist!

Wenn ihr wirklich meint, das Argument der Fortpflanzung habe irgendetwas zu sagen, dann seid vorsichtig! Wir können nämlich zurückschlagen! Laut Wissenschaft verlieren Frauen hormonell bedingt nach 1,5-2 Jahren das Interesse an ihrem Lebensgefährten. Warum? Weil er sich in der Regel nicht mit ihr fortgepflanzt hat und daher biologisch uninteressant geworden ist!

Also Jungs! Lassen wir diesen kindischen Unsinn und nehmen den Finger aus der Nase! Wir sind weder Primaten noch Kinder. Wir haben alle gelernt, Verantwortung für unsere Taten zu übernehmen und das bedeutet, dass wir die Schuld nicht auf Hormone, Biologie oder irgendetwas anderes schieben.  Die Übeltäter sind wir selbst!

Wie tolerant sind wir wirklich?

Wie tolerant sind wir wirklich?


Dieses Wochenede war es wieder soweit: Gaypride in Madrid! Die Strassen waren voller Menschen, alles lachte, feierte und tanzte, dass es nur so bebte. Und mitten drin: Mein Freund und ich.

Nackte Haut soweit das Auge reichte und küssende Männer an jeder Ecke – “Alles pure Heuchelei”- hörte ich einen gepflegten älteren Herrn zu einer Frau sagen. “Madrid ist nicht halb so tolerant wie es sich hier und heute gibt!”. Ich zuckte die Schultern und wandte mich wieder meinem Freund zu, der sich an diesem Tag vor lauter Verehrern nicht retten konnte. Bevor ich mich versah – zack! Hatte er sich wieder einen Kuss eingefangen. Ich lachte über die Unverfrohrenheit, mit der die Jungs hier auf die Jagd gingen und griff Rico bei der Hand.

Hatte es mich gestört, ihn mit einem anderen Mann zu sehen? Ich denke nicht. Ich weiss, dass er Männer nicht anziehend findet und dass er sich nur aus Jux und Dollerei hat küssen lassen. Was war schon dabei? Meine Anspielung auf einen Dreier mit einem anderen Mann lehnte er jedenfalls dankend ab. Wir tanzten mit schwulen Pärchen, tranken mit einer Trans um die Wette, die mir ihre Brüste ins Gesicht gedrückt hatte und feierten die sexuelle Selbstbestimmung und Identität mit einer Euphorie, wie aus dem Bilderbuch.

Einen Tag später dann der Kater. Ebenfalls wie aus dem Bilderbuch. Neben die Begleiterscheinungen des Alkohols traten auch die Erinnerungsfetzen an die vielen gleichgeschlechtlichen Küsse  und … die Worte des alten Mannes. “Madrid ist nicht halb so tolerant, wie es sich gibt”. Ob er wohl Recht hatte? Ich dachte über mich selbst nach und musste gestehen, dass ich bis vor einigen Jahren noch nicht so natürlich mit der Homosexualität umgegangen war, was wohl an meinem relativ konservativem Elternhaus und auch an meinem Freundeskreis lag. Einfach Alle um mich herum waren hetero und auch ich selbst hatte nie Erfahrungen mit einer anderen Frau gemacht. Selbst in Sachen Pornos hatte ich immer zu der klassischen Konstellation Mann-Frau gegriffen . Inzwischen war das ein wenig anders. Ab und zu spürte ich Neugier für den weiblichen Körper, hatte mir auch das eine oder andere Shemale- oder Gruppensex-Filmchen angesehen und war überzeugt davon, dass man ruhig alles mal ausprobiert haben sollte. Was war schon dabei? Wenn es einem nich gefiel, dann halt nicht… Wie oft haben wir bereits bei einem Mittagsgericht daneben gegriffen und davon ist schliesslich auch nicht die Welt untergegangen.

Und genau diesen Prozess erlebt derzeit auch unsere Gesellschaft. Bis vor einigen Jahrzehnten war gleichgeschlechtliche Liebe noch etwas Seltsames, etwas Verbotenes. Heute zuckt niemand mehr mit der Wimper, wenn im Einkaufszentrum zwei Männer Händchen halten. Frauen heiraten andere Frauen, Männer adoptieren Kinder, na und?

Madrid ist nicht halb so tolerant wie es sich gibt”- das mochte für gewisse Altersgruppen vielleicht stimmen. Aber die Dinge sind eben nicht immer schwarz oder weiss. Menschen verändern sich! Nur weil dieser Mann in konkreten Situationen auf Unverständnis oder Vorurteile gestossen war (und versteht mich nicht falsch! Ich bedauere sehr, dass er diese Erfahrungen machen musste), bedeutet dies nicht, dass unsere Gesellschaft sich nicht weiterentwickelt.

Toleranz ist evolutiv. Und was genau bedeutet Evolution? . Evolution ist die allmähliche Veränderung von Generation zu Generation.

Mit ein bisschen Geduld können wir also in ein paar Jahren behaupten:

“Ja! Madrid ist genau das! Die WELT ist genau das! Sexuelle Selbstbestimmung, Toleranz und Verständnis für Alle!”

Gleich und Gleich gesellt sich gern oder ziehen sich Gegensätze an?

Gleich und Gleich gesellt sich gern? Oder ziehen sich Gegensätze an?

Eine Frage, die sich vielleicht weniger Menschen stellen, als eigentlich sollten.

Vor einigen Tagen saß ich mit einer Freundin zusammen, die selbst gerade eine „etwas schwierige Phase mit ihrem Partner durchlebt“ – so sie selbst. „Wie genau schaut diese schwierige Phase denn aus?“ fragte ich. „Wir schlafen nicht miteinander, sprechen kaum miteinander und auch sonst haben wir eigentlich nichts gemeinsam. Ich mache mein eigenes Ding, gehe tanzen, besuche Freunde und verbringe meinen Alltag komplett ohne ihn. Er verlässt das Haus eigentlich nur um zu arbeiten. “ – Ich erschrak. Das hörte sich gar nicht gut an. Ich fragte meine Freundin, warum sie überhaupt zusammen seien und sie brach in Tränen aus. „Ich weiß es nicht!“ – weinte sie. „Ich hab ihn gern aber diese Beziehung bringt mir eigentlich rein gar nichts! Ich mache eh alles alleine. Er geht weder mit mir ins Theater oder ins Kino, noch ist er besonders aufmerksam. Die Leidenschaft ist bereits vor Jahren erloschen! Ich habe ihn sooooooo oft gebeten, mir zuliebe mitzukommen aber seine Antwort ist immer dieselbe: So hast du mich halt kennengelernt!!!“.  


Ich lehnte mich zurück und dachte über ihre Worte nach. Das Hauptproblem lag meiner Meinung nach darin, dass die Beiden zu unterschiedlich waren. Sie liebte das Leben, war gerne unterwegs, tanzte gern, sah gerne Filme und und und. Ihr Ehemann war wesentlich ruhiger, ging nicht gerne aus und das Einzige was ihn wirklich aus dem Haus bekam, war die Jagd. Konnte eine Partnerschaft, die auf so unterschiedlichen Charakteren basierte, wirklich halten? Trotz des bekannten Satzes „Gegensätze ziehen sich an“ bin ich der Ansicht, dass es die Gemeinsamkeiten sind, die ein Paar zusammenhalten. Ich hab selbst am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie die gegensätzlichen Eigenschaften des Partners nach einigen Jahren plötzlich anfangen zu stören. Ich rede nicht von Makeln – die haben wir schließlich alle. Ich rede von Vorlieben und Hobbies. Du probierst gerne ausländisches Essen und dein Freund mag nur deutsche Hausmannskost. Er macht für sein Leben gern Sport und deine einzigen Laufschuhe sind 15 Jahre alt und haben immer noch das Etikett. Du reist gerne, tanzt gerne und stehst auf Konzerte. Er bevorzugt die Playstation und das Wohnzimmer.

Ich bin ein Fan von Selbstständigkeit in einer Beziehung, von Freiraum und auch von der Bewahrung der eigenen Freundeskreise etc.

Aber wenn wir und unsere Vorstellungen vom Alltag sich wirklich komplett voneinander unterscheiden, bleibt nach der anfänglichen Euphorie füreinander vielleicht irgendwann nichts mehr übrig, was man miteinander teilen kann und möchte. Und was dann? Führen beide ihr eigenes Leben? Entwickeln sich beide weiter aber jeder für sich? Gegensätze erscheinen uns vielleicht anfangs interessant und erregen unsere Aufmerksamkeit. Auf lange Sicht sind sie allerdings – auch bei aller Liebe – äußerst anstrengend…